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langsames Reisen

Der „schönste“ Ort dieser Welt

Der „schönste“ Ort dieser Welt

Die mir wohl am häufigsten gestellte, und nur sehr schwer zu beantwortende Frage, wenn es um das breitgefächerte Thema `Reisen` geht ist folgende:

„Welcher von den Orten, die du bis jetzt bereist hast, hat dir am besten gefallen?“ Diese Frage ist deshalb so schwer zu beantworten, da es beim Reisen im eigentlichen Sinne eher weniger um die Orte selbst, sondern vielmehr um die Menschen, denen man begegnet, geht. Damit will ich nicht ausschließen, dass ich mir meine Reiseziele nicht nach den Landschaften oder Kulturen rauspicke. Das ist definitiv der Fall, nur habe ich im Laufe der letzten Jahre festgestellt, dass selbst unter miesem Wetter und eher weniger schönen Umständen mit der richtigen Gesellschaft wunderbare Erinnerungen entstehen können.

Wenn mich nun jemand Fragt, was mein Lieblingsort auf diesem Planeten ist, antworte ich nicht kurz und knapp „Neuseeland“, „Costa Rica“ oder „Indonesien“, da jedes Land wunderschöne aber auch eher weniger schöne Seiten hat. Am liebsten antworte ich auf diese Frage mit Lieblingsmomenten, die mich am meisten geprägt haben. Diese müssen auch gar nicht weit weg sein. Einer meiner absoluten Lieblingsmomente war beispielsweise letztes Jahr in den österreichischen Alpen. Dort habe ich zwei Sommer lang als Kinderanimateurin gearbeitet und jeden Samstag, unserem Freien Tag, haben wir Ausflüge, Radtouren oder Wanderungen unternommen.

Letztes Jahr hatten wir zufälliger Weise an zwei Zelte, Schlafsäcke und Isomatten sowie Taschenlampen gedacht. So hatten wir zu viert einen kleinen Zeltausflug am Freitag nach der letzten Teamsitztung geplant. Mit vorgekochten Nudeln fürs Abendessen, Haferflocken mit Joghurt und Beeren fürs Frühstück, warmen Pullovern und Zeltausrüstung starteten wir unser kleines Berg-Abenteuer. Bei Sonnenuntergang ging es ca. 5km bergan. Unser Weg kreuzte eine Berg Alm, viele Kühe, wunderschöne kleine Waldpassagen mit blühenden Alpenrosen und steil abgehenden Felswänden. Fünf Kilometer hört sich erst einmal nicht viel an, aber man muss bedenken, dass wir jeweils 10 Kilo schwere Rucksäcke trugen und knapp 500 Höhenmeter bewältigten. Das war schon eine Herausforderung an sich, aber die Aussicht war Belohnung genug. Nachdem wir unsere Zelte, im Licht unserer Taschenlampen, auf einem einigermaßen ebenen Untergrund aufgeschlagen haben, gab es dann das wohlverdiente Abendessen mit Blick auf den Sternenklaren Nachthimmel, wie man ihn nur in den Bergen anfindet. Nach ein paar wenigen, und nicht sehr gemütlichen Stunden Schlaf ging es noch eine Stunde bergauf, zur Steinfeldspitzt (2344m), um einen perfekten Blick auf die ersten Sonnenstrahlen zu bekommen. Die Zeit, die wir auf den Gipfeln verbrachten, ging gefühlt ewig, dort oben bleibt die Zeit stehen, aber leider war sie auch irgendwann vorbei und wir mussten diese kleine friedliche Blase wieder verlassen. Aber ich glaube, wenn man diese Erlebnisse nicht selbst erlebt hat, kann man das nur schwer nachvollziehen. Deswegen ist reisen, selbst-erleben und gemeinsam Erinnerungen schaffen für mich eine so wertvolle Erfahrung, welche ich nur jedem ans Herz legen kann.

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